Hüftgelenksdysplasie kurz erklärt

  • Eine Hüftgelenksdysplasie (HD) wird charakterisiert durch eine ein- oder beidseitige Instabilität des Hüftgelenkes, bei der der Kopf des Oberschenkelknochens und die Gelenkspfanne der Hüfte schlecht zusammenpassen. Eine HD kann sich bereits bei Junghunden im Alter von 4-8 Monaten zum ersten Mal bemerkbar machen. Typisches Anzeichen ist dabei ein Unwohlsein beim Bewegen. [1]
  • Im Verlauf des Lebens kommt es am Hüftgelenk durch die HD meist zu einer milden bis hochgradigen Osteoarthritis. Diese knöchernen Zubildungen am Rand der Gelenkflächen sind meist schmerzhaft. Mit dem Fortschreiten der Krankheit nimmt zudem die Bewegungsfreiheit und damit die Lebensqualität kontinuierlich ab.

Häufigkeit und Risikofaktoren

  • Hüftgelenksdysplasien sind unter Hunden weit verbreitet, wobei insbesondere Hunde von mittleren bis grossen Rassen davon betroffen sind. [1] Da es sich bei der HD um eine Erbkrankheit handelt, ist das Risiko für eine HD bei gewisse Rassen wie bspw. Schäferhunden, Boxern etc. erhöht. [2]
  • Eine HD kann sich bereits in den ersten Monaten manifestieren. Präventionsmassnahmen und eine gute Überwachung bei Tieren mit einem erhöhten Risiko  können helfen, einen schweren Verlauf zu vermeiden. [3]
  • HD hat einen komplexen, polygenetischen Erbgang. Eine selektive Zucht mit nachweislich HD-freien Tieren wird empfohlen, um die Zahl der betroffenen Hunde tief zu halten. Bei der Anschaffung eines neuen Hundes sollte deshalb auch nach HD bei den Eltern oder Grosseltern gefragt werden. [3]

Medizinische Behandlungs­möglichkeiten

  • Eine milde HD kann bei Junghunden oft erfolgreich konservative behandelt werden. Das Ziel dieser Behandlungsmethode ist, Schmerzen zu vermindern durch Bewegungseinschränkung, einem geregelten Körpergewicht, den Einsatz von nicht-steroidalen Entzündungshemmer (NSAIDs) und Physiotherapie zu lindern. [1]
  • Es gibt verschiedene chirurgische Verfahren zur Behandlung einer HD. Neben der Möglichkeit, ein neues Hüftgelenk einzusetzen, kann das Becken auch chirurgisch rotiert werden. Dadurch entsteht eine grössere Kontaktfläche am Hüftgelenk. Zudem werden Folgeschäden einer HD wie eine Osteoarthritis damit vermindert. [1]

Eine Hüftgelenksdysplasie vermeiden

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Hüftgelenke gesund erhalten

  • Eine ausgewogene Ernährung ab dem Welpenalter verhindert einerseits ein zu rasches Wachstum und damit eine Überbelastung der noch weichen Gelenkstrukturen. Zudem kann so eine optimale Versorgung der Gelenke mit Nährstoffen erfolgen.
  • Übergewicht vermeiden! Dadurch lässt sich eine mechanische Überbelastung vermeiden.
  • Bei Hunden im Wachstum mit einer genetischen Prädisposition für HD führt ein Überschuss an Vitamin D und Calcium in der Nahrung zu einem zusätzlich erhöhten Risiko für HD. Futtermittel mit viel Calcium und Vitamin D sollten entsprechend gemieden werde. [3]
  • Glucosaminoglykane verringern die Schwellung und Gelenksschmerzen. [4]
  • Polysulfat-Glucosaminoglykane wirken knorpelschonend, indem sie die schädlichen Entzündungsprozesse reduzieren. Damit lässt sich indirekt das Auftreten einer  Osteoarthritis zumindest verlangsamen. [4]
  • Omega-3-Fettsäuren, vorkommend in Fischen und Pflanzen, wirken ebenfalls  entzündungshemmend. [4]

Wozu der Tierarzt rät...

  • Bei der Anschaffung eines Hundes sollte auf die Rasse und die Familiengeschichte geachtet werden. Denn: Hüftgelenksdysplasien (HD) gehören zu den Erbkrankheiten. [1]
  • Junghunde mit einem genetisch erhöhten Risiko für eine HD sollten darauf untersucht werden.
  • Das Gewichtmanagement und eine ausgewogene Ernährung spielen bei der Prophylaxe einer HD eine entscheidende Rolle. [1,3]
  • Eine Zufütterung von Vitamin D und Calcium bei Junghunden ist zu vermeiden. [3]
  • Die Zufütterung von Glucosaminoglykane und Omega-3-Fettsäuren kann das Krankheitsgeschehen positiv beeinflussen. Bei Glucosaminoglykanen ist eine Zufütterung während mehreren Wochen bis Monaten sinnvoll, um einen optimalen Effekt zu erhalten. [4]

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